Der amerikanische Motorradbauer Harley-Davidson musste erneut ein rückläufiges Quartalsergebnis ausweisen. Im ersten Quartal 2019 sank der Überschuss verglichen mit dem Vorjahreswert um 27 Prozent auf 127,9 Millionen Dollar. Die Erlöse fielen um 12 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar.
Für diese Entwicklung macht US-Präsident Donald Trump die von der Europäischen Union auf Harley-Davidson-Produkte erhobenen Strafzölle verantwortlich. Aktuell werden Einfuhren von amerikanischen Motorrädern in die EU mit Zöllen in Höhe von 31 Prozent belastet.
Trump bringt bei seinem Ausbruch auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, der darin gipfelt, der EU Vergeltung anzudrohen, jedoch einige Dinge durcheinander. Erstens war er es, der zuerst Einfuhrzölle auf europäische Güter wie beispielsweise Stahl erhob. Zweitens hatte Trump Boykottaufrufe gegen Harley-Davidson unterstützt und dem Motorradhersteller mit irrwitzigen Sanktionen, nämlich der Förderung von Konkurrenzunternehmen, gedroht, sollte die Motor Company Teile ihrer Fertigung ins Ausland verlagern, um die EU-Zölle zu umgehen.
Und – drittens – ist der Absatzeinbruch von Harley auf dem US-amerikanischen Heimatmarkt deutlich stärker als in Europa. Grund hierfür ist eine Modellpalette, die eine schrumpfende Zielgruppe adressiert. Eine Tatsache, die Harley selbst erkannt hat und bereits entsprechend massiv gegensteuert.
Die durch den Modernisierungskurs – inklusive der Umstellung auf Elektroantriebe – bedingten Restrukturierungskosten sind mit ein Grund für den schrumpfenden Gewinn. Für das Gesamtjahr 2019 rechnet der traditionsreiche Motorradbauer mit einem weltweiten Absatz von 217.000 bis 222.000 Fahrzeugen. Das wäre der niedrigste Output seit 2008.