Lizenz zum Zweiradglück

Beseelt schaut die Branche auf die aktuelle Führerscheinstatistik, jüngst vorgelegt vom Industrie-Verband Motorrad (kurz: IVM). Der Run auf die Zweiradführerscheine zeigt: Die individuelle Mobilität auf zwei Rädern erfreut sich unter den Deutschen einer wachsenden Beliebtheit.

Hauptsächlich wird der Boom beflügelt von den Absolventen des B196-Führerscheins. Gut so, dass immer mehr Pkw-Fahrer das Zweirad als Zweitfahrzeug für sich entdecken. Viele Berufspendler nutzen jetzt einen 125er Roller oder Leichtkraftrad und schwimmen flüssig im Verkehrsfluss mit. Sie senken dadurch den Staustress und sorgen in den verstopften Innenstädten für mehr Freiraum für alle Verkehrsteilnehmer.

Mut macht trotz des leichten Rückgangs auf jährlich 42.000 neue Führerscheine auch die die A1-Klasse. Hier schlägt nämlich eins zu eins der jugendliche Nachwuchs auf, der die Vorzüge des Zweirads erkannt hat. Vor allem auf dem Land steigen viele Teenager auf das coole Fortbewegungsmittel um. Vorbei sind offenbar die Zeiten, in denen Mama und Papa „Taxi“ spielten und bedingungslos fast jede Fahrt zur Schule, Ausbildungsstätte oder auf den Sportplatz übernommen haben.

Das untermauert auch das Zahlenwerk der bestandenen Prüfungen der Führerscheinklasse AM15. Sie berechtigt, bereits im „zarten“ Alter von 15 Jahren auf ein motorisiertes Zweirad mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h zu steigen. Seit dem 28. Juli 2021 gilt diese Regelung übrigens bundesweit. Viele Jahre habe ich zusammen mit der »bike & business« und vielen anderen in der Branche für den AM mit 15 gekämpft; ich erinnere mich noch lebhaft an die spektakuläre »bike & business«-Online-Petition aus dem Jahr 2021, die über 25.000 Unterschriften einbrachte.

Endlich können sich junge Menschen bereits früh und ernsthaft mit dem Thema Zweirad auseinandersetzen. Haben sie durch den AM mit 15 die Chance bekommen, zwei Jahre eher mobil zu sein, bis sie dann im Alter von 17 Jahren den „begleiteten“ Pkw-Führerschein ins Auge fassen. Der frühere AM mit 16 litt darunter, dass sich viele Aspiranten noch ein Jahr geduldeten, um die Lizenz zum begleiteten Pkw-Fahren zu erwerben, die automatisch auch das Pilotieren eines 50er-Rollers ohne weitere Prüfung erlaubt.

Die insgesamt erfreuliche Bilanz runden die Zahlen zum Stufenführerschein A2 und der offenen Klasse A ab. Das Business rund um Motorrad, Roller, Leichtkraftrad und Co. hat Zukunft. Rechnet man noch die sechs Millionen Schläfer aus der Generation der Babyboomer hinzu, also diejenigen, die derzeit einen offenen Motorradführerschein besitzen, aber kein Motorrad ihr eigen nennen, eröffnet sich Händlern und Werkstätten zusätzliches Geschäftspotenzial, mit dem es sich arbeiten und kalkulieren lässt.
 

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bike & business 3/2024

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