Die Rally Dakar ist noch immer der ultimative Prüfstein für jede Offroadmarke. So haben sich nun auch Fantic, die seit einigen Jahren von einem kräftigen Technologietransfer vom japanischen Hersteller Yamaha profitieren, daran gemacht, eine Rallyemaschine aufzubauen.
Basis ist die hauseigene Sportenduro, die von einem leicht modifizierten 450er Yamaha-Single angetrieben wird. Ein tief heruntergezogener 30-Liter-Tank sorgt für die nötige Autonomie, ein mächtiger »Tower« mit Plexi-Verglasung beherbergt die umfangreiche Navigationsausstattung. Unter Berücksichtigung des höheren Fahrzeuggewichts wurden die Kayaba-Federelemente neu für die im Rallyesport üblichen Geschwindigkeiten abgestimmt. Auch die Vorderbremse ist mit einem Scheibendurchmesser von 300 Millimetern an Verzögerungen aus hohem Tempo angepasst.
Ihre Premiere soll die Fantic XEF 450 Rally bei der Rally Dakar 2022 feiern. Dabei scheint es dem italienischen Hersteller allerdings weniger um den Sieg als um einen prestigeträchtigen Auftritt zu gehen. Pilotiert werden soll die XEF nämlich von der Rallye-Legende Franco Picco. Dieser kann zwar auf eine beeindruckende Dakar-Biografie mit insgesamt drei Top-Drei-Platzierungen in der Gesamtwertung zurückblicken, er ist dann aber doch schon 66 Jahre alt. Zuletzt startete Picco bei der Dakar 2021 in der Klasse »Malle Motos«, in der die Fahrer ohne Teamunterstützung auskommen müssen. Ein beeindruckender 43. Rang im Gesamtklassement war das Ergebnis.
Ab Ende Sommer 2022 möchte Fantic die XEF 450 Rally in einer Kleinserie für ambitionierte Amateure anbieten. Die Italiener versprechen einen »äußerst wettbewerbsfähigen« Preis. Zudem soll es jede Menge Tunigparts geben, um etwa die XEF fit für kleinere Bajas zu machen.