Corona-Courage

Der nächste Schock für alle Eventmanager der Motorradbranche: Wegen Corona-Risiken hat BMW Motorrad in der vergangenen Woche die BMW Days in Berlin abgesagt. Sie sollten Anfang Juli erstmals in der Bundeshauptstadt stattfinden.

Die Begründung des Konzerns im O-Ton: „Mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen, den damit verbundenen nach wie vor umfangreichen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus und aus Verantwortung gegenüber unseren Gästen und Mitarbeitern hat sich das Organisationsteam der BMW Motorrad Days schweren Herzens dazu entschlossen, wie schon in 2020 auch die diesjährige Veranstaltung nicht durchzuführen.“ Die aktuellen Gegebenheiten und die damit verbundenen enormen Planungsunsicherheiten ließen eine Durchführung der stark international ausgerichteten Veranstaltung  mit den nötigen langen Vorlaufzeiten jedoch nicht mehr zu.“

So weit so gut. Der Konzern zieht frühzeitig die Corona-Bremse. Und macht es sich meiner Meinung nach zu einfach. Denn unsere Branche braucht seriöse Öffnungsperspektiven aus dem Pandemie-Lockdown und keine vorschnellen Absagen. Es scheint fast so, dass Corona hier als Vorwand dienen könnte. Kommt es dem Hersteller vielleicht gerade recht, um von der in der Branche heiß diskutierten (Fehl)-Entscheidung abzulenken, das Mega-Event vom traditionsreichen Standort Garmisch ins angeblich hippere Berlin zu verlegen? Wir wissen es nicht. 

Dass es auch anders geht zeigen die beiden Messemacher Hans-Jürgen Weigt und Eckhard „Ecki“ Stürck. Sie kämpfen mit viel Herzblut um ihre Regionalmessen in Dortmund respektive Berlin und Hamburg, die zunächst in den Mai verschoben wurden. Mit großer Kreativität und Flexibilität planen sie  ihre Events. Damit senden sie ein großes Hoffnungssignal aus für alle von der Existenz bedrohten Aussteller, Messebauer, Sicherheitsdienste, Caterer. Ob sie am Ende damit reüssieren und das Event trotz aller Hygienemaßnahmen steigen kann, wissen wir nicht. Aber ich bewundere den Mut und die Beharrlichkeit, wie hier positive Zeichen gesetzt werden.

Mit viel Elan und Energie bereiten auch wir unsere 16. „bike & business“-Motorradtour vom 8. bis 11. Juli im Bergischen Land vor. Die Planungen laufen auf Hochtouren. An unserer Seite stehen die Sponsoren KÜS, Creditplus und Mobile.de sowie Tourförderer wie Rukka oder GYS. Neu in den Unterstützerkreis dazugestoßen sind jüngst Motul Deutschland und MV Agusta Germany. Beide Unternehmen wollen mit uns den Begrüßungsabend mit Barbecue und Benzingesprächen in der Motorworld Köln gestalten.

Vielen Dank dafür an alle beteiligten Firmen. Es braucht einfach den Mut und die Courage, in Zeiten von Corona solche Events zu planen. Man sollte dabei natürlich immer die aktuelle Pandemie im Blick haben, intelligente Hygieneschutzkonzepte vorbereiten und abwägen was geht und was nicht. Wer vorschnell die Flinte ins Korn wirft, sendet die falschen Signale. Wir brauchen Ideen und Zukunftsperspektiven, um aus dem Krisenmodus rauszukommen, sonst sind Veranstaltungen und viele Existenzen dauerhaft gefährdet.

Lasst uns doch erst einmal abwarten, ob das Infektionsgeschehen Regionalmessen in Dortmund, Berlin oder Hamburg im Mai oder die „bike & business“-Motorradtour im Juli zulassen. Wer den Kampf gegen Corona nicht aufnimmt und zu früh absagt, hat in meinen Augen schon verloren.
 

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