Die italienische Motorradmarke Aprilia will an ihre Tradition im Offroadrennsport anknüpfen. Während die Motocross-Erfolge von Aprilia in den 1970er-Jahren heute nur noch den Wenigsten in Erinnerung sein dürften, hallt der Einsatz des Zweizylinders RXV Rally 450 bei der Rally Dakar in den Jahren 2010 bis 2012 noch nach. Vor allem der dritte Gesamtrang von Francisco López Contardo gleich beim Debut des V-Twins ließ die Szene aufhorchen.
Mit Einstellung der RXV 450 ist es im Offroadbereich ruhig um Aprilia geworden. Nun, ein gutes Jahrzehnt später, wollen die Italiener ein Comeback wagen. Nicht bei den großen internationalen Rallyes, dafür würde ihnen die technische Basis in Form eines 450er Singles fehlen, sondern bei den immer beliebter werdenden Rallye Raids. Einen Testlauf gab es bereits mit dem Einsatz einer Rennsportversion der Aprilia Tuareg 660 bei der Tricolore Motorally 2022 in Italien. Dieses Engagement wird dieses Jahr nicht nur fortgesetzt, sondern ausgebaut. Neben der erneuten werksseitigen Teilnahme will Aprilia auch Privatiers, die mit einer Tuareg starten, unterstützen.
2024 schließlich will Aprilia unter dem Motto »Back to Africa« auf breiter Front in die Rallye-Raid-Szene einsteigen. Welche Rennen gefahren werden sollen, wurde noch nicht verraten, dafür sind die Personalien des Kernteams bekannt. Geleitet wird das Projekt »Back to Africa« von Jacopo Cerutti, der zahleiche nationale Enduro-Titel, einen Europameistertitel sowie sechs Starts bei der Rallye Dakar vorweisen kann. Unterstützt wird er von Francesco Montanari, der bei der Tricolore Motorally 2022 als Rookie eine beeindruckende Vorstellung gab.
Mit dem Einstieg von Aprilia wird die Rallye-Raid-Szene ab 2024 weiter aufgewertet, nachdem sich bereits Yamaha nach dem Rückzug aus dem Rallye-Sport mit einem Werksteam in diesem auch für Amateure zugänglichen Bereich des Motorsports engagiert.
Bild: Aprilia-Projekt »Back to Africa«: Jacopo Cerutti (Projektleitung), Massimo Rivola (CEO Aprilia Racing), Francesco Montanari (Fahrer) (v.l.n.r.)